Anmerkungen des Autors
Das Lied von Hiawatha beruht auf der Indianertraditionen von einem Helden von wunderbarer Geburt, der den Eingeborenen Nordamerikas zugeschickt wurde, um ihre Ströme, Wälder und Fischgebiete zu klären, und sie in den Künsten des Friedens zu unterweisen. Er war den verschiedenen Stämmen unter den verschiedenen Namen Michabou, Chiabo, Manabozo, Tarenyawagon und Hiawatha bekannt. Schoolcraft berichtet über ihn in seinem Werke "Algic Researches" Th I S.134; - und in "History, Condition, and Prospects of the Indian Tribes of the US", Th III S. 314, kann man die irokesische Version der Sage nachlesen, wie sie den mündlichen Erzählungen eines Onondaga-Häuptlings nach aufgezeichnet wurde.
In diese alte Überlieferung habe ich andere interessante Indianersagen verflochten. Die meisten von ihnen sind den wertvollen Werken Schoolcraft`s entnommen, dessen unermüdlicher Eifer, den Sagenschatz der noramerikanischen Indianer der Vergessenheit zu entreißen, nicht dankbar genug anerkannt werden kann.
Der Schauplatz des Gedichts ist bei den Tschippenwäern auf dem südlichen Ufer des Oberen Sees, in der Gegend zwischen den Bemalten Felsen und dem Grand-Sable.
S.4 Das Tal von Tawasentha, jetzt "Norman`s Kell" geheißen, liegt im Albany County, Staat New York.
S.8 "Auf den Bergeshöhn der Steppe": Ein roter Pfeifensteinbruch, in dem infolge alter indianischer Tradition der Pfeifenton geholt wurde. An dieser Stelle verkündete Gitche Manito, nach einer ind. Sage, die Geschichte von der Friedenspfeife.
S.37 "Husch! Der Bär, der nackte, holt dich!" Aus einer Sage der Mohikaner und Delawaren, nach Heckewalder.
"Von allen Tieren, die früher hier im Lande lebten, besaß dieses die meiste Wildheit. Es war größer als die größten Bären, von äußerst langem Körper und über und über nackt, bis auf die Ausnahme eines weißen Haarbüschals auf den Rücken."
"Die Geschichte dieses Tieres bot den Indianern oft Stoff zu Unterhaltung. Auch habe ich schreienden Kindern drohen hören: "Husch! der nackte Bär, holt dich! Gleich wird er da sein und dich fressen!"
S.58 "Die Fälle Minnehaha`s": Die Gegend um Fort Snelling ist reich an Schönheit. Die St. Antons-Fälle sind dem Reisenden, und dem Leser ind. Skizzen bekannt. Zwischen Fort und diesen Fällen, in einem Nebenfluß des Mississippi, sind die vierzig Fuß hohen Fälle genannt "kleine Fälle". Die Indianer nennen sie Minne-hah-hah, oder "Lachende Wasser". Aus "Dacotah, or Legends of the Sioux"
S.210 "Pugasaing.." Hauptglücksspiel der nördl. Stämme. Die Indianer verspielen manchmal ihr gesamtes Habe. Es wird hauptsächlich von Spielern von Profession gespielt, die sowieso keinen guten Ruf haben. Sie werden Yenadizze-wug, d.h. Landstreicher, Aufschneider, Zierbengel, genannt. Die meisten ind. Spiele jedoch sind Geschicklichkeitsspiele, und die meisten Häuptlinge und ernsten Männer sprechen geringschätzig vom "Pugasaing".
S.282 "Hub zur Sonn` er seine Hände, Wider sie die flachen Hände". Auf diese Weise wurde Pater Marquette von den Illinois-Indianern empfangen. Aus "Voyages et Découvertes" Section V.